Wissenswertes über Gutweiler

Wappen

Wappen

Blasonierung: Von Silber vor Rot gespalten, vorn das durchgehende, rote kurtrierische Kreuz, hinten ein silberner Schlangenstab.

Wappenbegründung: Bis zum Ende der Feudalzeit, um 1800, gehörte Gutweiler zum Kurfürstentum Trier. Als Hinweis auf diese jahrhundertelange Landeszugehörigkeit steht im ersten Feld des Gemeindewappens das kurtrierische Kreuz. Seit alters her sind Patrone der Kirche und Gemeinde Gutweiler die Heiligen Cosmas und Damian. Sie führen als Attribut einen Schlangenstab. Im zweiten Feld ist die Schlange als Zeichen der Ortspatrone aufgenommen.

Aus der Geschichte der Pfarrei

Gutweiler, 1098 Gudewilre, 1569 Gotwiler und 1609 Guttweiler genannt, ist erst seit 1803 eigentliche Pfarrei. Vorher war es eine von anderen Pfarreien unabhängige Seelsorgestation (Capella curata). Schon im Jahre 1098 besaß das Stift St. Simeon zu Trier in Gutweiler Güter, die ihm König Heinrich IV. bestätigte.

Die Pfarrkirche ist um 1578 erbaut und 1822 restauriert worden. Sie hat die hl. Ärzte Cosmas und Damian zu Patronen, von denen sie auch bedeutende Reliquien besitzt. Zu den hl. Ärzten haben viele Gläubige das Vertrauen, dass sie in Krankheit helfen können und so ist Gutweiler zu einem besuchten Wallfahrtsort geworden. Die weltliche Herrschaft führten der Erzbischof und die Edlen von Greiffenklau.

Weihbischof Nikolaus von Hontheim sorgte 1760 für ein Pfarrhaus, unter der Bedingung, dass der Pfarrer in Gutweiler residieren und zugleich den Schulunterricht erteilen müsse, was von da an auch geschah. Das Pfarrhaus war klein und unscheinbar und 1838, als Pfarrer Friedrich Scherr ernannt wurde, in schlechtem Zustand. Als Stadtkaplan von Trier hatte Scherr, ein unbesonnener Mann, eine bessere Pfarrei als Gutweiler erwartet und forderte ungestüm die Verbesserung des Pfarrhauses. Als dieses nicht werden wollte, zog er er wiederholt nach Trier und verwaltete von dort aus die Pfarrei. Er behauptete, er hole sich den Tod in dem schlechten Pfarrhaus und als die Bischöfliche Behörde im Jahre 1841, wo eine starke Krankheit in der Pfarrei herrschte, streng forderte, dass er in Gutweiler residiere, ließ er es bis zu seiner Suspension und Absetzung kommen. Er schien allerdings wieder eingelenkt zu haben, denn er blieb bis 1845 Pfarrer von Gutweiler. Neue Ökonomiegebäude wurden 1864 errichtet und das Pfarrhaus 1894 neu hergerichtet.

Nach Marx/Schuler: Geschichte der Pfarreien der Diözese Trier, Bd. II 1932;
Johann Christian Lager: Visitationsreisen, Trier. Archiv 26/27, 1916)

Primizfeier
Matthias Zeltinger
8. August1920

Primizfeier
Matthias Zeltinger
8. August1920

Einweihung des alten Sportplatzes
29. Juni1952

Einweihung des alten Sportplatzes
29. Juni1952

Auf dem Weg zum Sportplatz:
Vorne rechts: Pastor Richard Faber, dahinter Rektor Paul Ladwein

Ansprache des Vorsitzenden:
Rektor Paul Ladwein

Einweihung Jugendheim 1952

Einweihung Jugendheim 1952

Restauration zur Sommerauer Schweiz

Restauration zur Sommerauer Schweiz

früher Haus Menden-Winkes

Geschichte der Romika

Geschichte der Romika

Aus: Dr. Walter Franke: Geschichte der Romika, 1961

Als 1884 mit dem Bau der Ruwer-Bahnlinie nach Hermeskeil begonnen wurde, lief während dieser Zeit auch der Bergbau in Hockweiler und und die Arbeiten in der Erzwäsche in Gusterath-Mühle an. Die in Hockweiler gewonnenen Erze wurden mit einer Seilschwebebahn zur Erzwäsche befördert. Beide Anlagen beschäftigten etwa 300 Personen, davon etwa 100 „auf der Wasch“. Trotz des reichen erzhaltigen Gesteins musste um die Jahrhundertwende der Betrieb eingestellt werden, da angeblich die Wassermenge der Ruwer nicht ausreichte, um mit einer rentablen Förderung in Hockweiler Schritt zu halten.

Während der ersten Nachkriegsjahre fehlte jede Verdienstmöglichkeit, bis 1922 die gesamten Anlagen von der Kölner Firma Rollmann und Mayer übernommen wurden. Der Name der nun neu gegründeten Schuhfabrik entstand aus den beiden Anfangsbuchstaben der Inhaber: Rollmann, Michael und Kaufmann: ROMIKA

In den neu geschaffenen Fabrikationsräumen fanden viele Dorfbewohner ganzjährlich ihren Verdienst. Nachdem 1932 die Zahl der Mitarbeiter auf über 1000 angestiegen war, mußte die Romika AG bis zum Jahre 1935 aufgrund von Absatzschwierigkeiten die Belegschaft kurzarbeiten lassen und schließlich in Konkurs gehen.

Doch schon im März 1936 übernahm Hellmuth Lemm die gesamten Anlagen und ein Jahr später beschäftigte die Romika bereits 760 Personen. Es war eine Arbeitsstätte entstanden, welche die „Existenzbasis für die so arbeitsfreudigen Menschen des damals überaus armen Landkreises Trier werden sollte.“

Der 2. Weltkrieg brachte dem grenznahen Unternehmen große Schwierigkeiten. Ein Bombenangriff im Februar 1945 brachte die Produktion in Gusterath-Tal zum Erliegen. Doch wer hätte gedacht, dass sich die Romika trotz der Kriegs- und Kriegsfolgeschäden in derart kurzer Zeit zum größten Industrieunternehmen im Regierungsbezirk Trier, dem drittgrößten in Rheinland-Pfalz, entwicklen würde?

Die Gemeinden rund um die Romika, insbesondere auch unsere Gemeinde Gutweiler, haben den Industriewerken Lemm & Co. viel zu verdanken.